Freitag, 24. November 2017

Ziegenkäsecrêpes mit einer Sauce aus gerösteter Paprika

In Kroatien sind Palacinke, also Crêpes, das beliebteste Gericht. Sie können süß oder herzhaft gefüllt sein und als Vorspeise, Hauptgericht oder Dessert serviert werden. Und man kann die Palacinke auch ziemlich sicher überall essen. Dafür haben kroatische Köche ein Händchen.

Dieses Rezept ist sehr leicht nachzukochen, man braucht jedoch unbedingt einen guten Ziegenweichkäse. Ersatzweise kann ich mir Ricotta gut vorstellen. Ich hatte das Glück, dass ich Weichkäse direkt aus Kroatien mitbringen konnte und fürchte, einen wirklich identen Käse gibt es bei uns nicht.

Was auch wichtig ist: Bloß nicht diese schrecklichen Blockpaprika für die Sauce verwenden! Wenn man keine paradeisfrüchtigen oder Apfelpaprika bekommt, dann greift man am besten zu den roten Spitzpaprika (Kapia). Und schon ist man auf dem besten Weg zu einer köstlichen Vorspeise! 


Paradeisfrüchtiger Paprika

Menge für 4 Vorspeisportionen oder 2 Hauptspeisen

VARENIK
1 kg blaue Trauben

CREPES
3 Eier
500 ml Milch
1 Prise Meersalz
2 EL Pflanzenöl plus 100 ml zusätzlich zum Braten
250 g Mehl
250 ml Sprudelwasser

FÜLLUNG
600 g Ziegenweichkäse
2 Eier 1 Prise frisch geriebene Muskatnuss

PAPRIKASAUCE
2 rote Paprikaschoten 2 EL Kapern
1 TL gehackter Knoblauch
1 EL frisch gehackte glatte Petersilie
1 EL frisch gehackter Thymian
2 EL Rotweinessig
2 EL Varenik  (dick eingekochter Traubensaft)
4 EL Olivenöl Meersalz
frisch gemahlener Pfeffer

Apfelpaprika: Hier sieht man, wie dickfleischig die sind.

Für den Varenik die Trauben im Dampfentsafter entsaften. Den entstandenen Saft so lange einkochen lassen, bis der Saft eine sirupartige Konsistenz hat. Man merkt das recht gut im Topf, weil der Saft dann zu schäumen beginnt.

Für die Crêpes 3 Eier in einer großen Schüssel mit dem Schneebesen verquirlen. Milch, Salz und 2 Esslöffel Ol einrühren. Das Mehl zugeben und gut verrühren, bis der Teig schön glatt ist. Das Sprudelwasser zugießen und rühren. 15 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Für die Füllung Käse, Eier und Muskatnuss in einer Schüssel vermengen. Für die Sauce die Paprikaschoten unter dem Backofengrill rösten, bis die Schale stellenweise schwarz ist. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Dann schälen, putzen und in kleine Stücke schneiden. In eine Schüssel geben und mit den restlichen Saucenzutaten vermengen.

Die Crêpes in einer heißen Pfanne mit 25 Zentimeter Durchmesser backen: Für jeden Crêpe die Pfanne mit etwas Öl einfetten. Dann so viel Teig in die Pfanne geben, dass der Boden bedeckt ist und der Crêpe etwa 2 mm dick ist. Kurz anbraten, dann wenden und fertigbacken. Herausnehmen und mit dem restlichen Teig ebenso verfahren. Jeweils 2 Crêpes halb übereinander auf ein Stück Frischhaltefolie legen. Die Ziegenkäsefüllung 1 Zentimeter dick daraufstreichen, dann die Crêpes aufrollen und fest in die Folie einwickeln. 1 Stunde in den Kühlschrank legen.

Den Backofen auf 190 °C (Ober- und Unterhitze) vorheizen und ein Backblech einfetten. Folie entfernen, die Crêpes aber zusammengerollt lassen und in 3 Zentimeter dicke Röllchen schneiden. Die Röllchen in eine vorbereitete ofenfeste Form legen und 5-10 (bei mir 25) Minuten im Ofen backen, bis sie goldbraun sind. In der Form oder auf einem Servierteller servieren und etwas Paprikasauce darübergeben.



Es war wahnsinnig gut! Sobald ich wieder vernünftige Paprika finde, versuche ich dieses Gericht auch mit Ricotta. Mit einer Schüssel Salat auch sehr gut für 2 Personen als Hauptgericht.



Fotoupdate von August 2018: Dieses Essen kommt definitiv auf die Dauernachkochliste.
Nun habe ich das Rezept mit 50:50 Ricotta und Ziegenfrischkäse nachgemacht. Das klappt auch ganz gut, nur ist die Fülle so weich, dass sich die Palatschinken beim Ruhen im Kühlschrank zusammendrücken. Die Röllchen werden dadurch nicht so schön rund, sondern eben länglich, was den Vorteil hat, dass man beim Anrichten eine schöne Blume auf den Teller legen kann!

20 Kommentare :

  1. Ich habe von einem Bioweingut aus dem Nachbardorf zur Zeit einen kaltgepressten Traubensaft im Kühlschrank. Er hält sich aufgrund der Kaltpressung eh nicht lange und schmeckt wahnsinnig intensiv – eben so wie gerade aus der Traube gefallen :) Aus dem könnte ich doch sicher gut Varenik kochen, denn das Gericht hier reizt mich sehr!

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    1. Das ist sicher die perfekte Grundlage für Varenik! Der ist ja noch schonender gewonnen als bei mir im Dampfentsafter.

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  2. Das Gericht steht auch noch auf meiner Liste. Varenik habe ich schon gemacht - das ist einfach eine Traum-Zutat.

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    1. Bei mir ist noch Varenik übrig geblieben nach der Sauce, daher habe ich das als Süßungsmittel in Salate gegeben und es gab mittlerweile auch die geschmorten Champignons aus dem Kochbuch (nicht sehr fotogen, aber sehr gut).

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  3. Dieses Gericht hatte ich mir auch ausgeguckt... jetzt wirds schwierig noch was Neues aus dem Buch vorzustellen! Jedenfalls klasse, Pfannkuchen mag ich ja sowieso besonders gerne.

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    1. Die Palastschinken mit der Nussfülle schmecken auch sehr gut. Von mir kommt da kein Posting mehr. ;)

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  4. Solche Röllchen liebe ich in allen Varianten.
    Mal sehen, was ich aus den hier erhältlichen, blauen Trauben herausholen kann...
    Was, bitte, sind «schreckliche Blockpaprika»?

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    1. Stimmt, Palatschinken mit Füllungen in allen Varianten sind toll!

      Hier in den Supermärkten gibt es immer die "unheilige Dreifaltigkeit", Blckpaprika in rot, grün und gelb, als Dreierpack in Plastik eingeschweißt. Da schmeckt die Verpackung wahrscheinlich genau wie der Inhalt. Hier sieht man die auf dem Foto: https://www.zeitfurpaprika.de/portfolio-item/paprikasorten/
      Es gibt auch sehr gute Blockpaprika, aber das sind nicht die, die man im Supermarkt bekommt.

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    2. Schon wieder etwas gelernt! Blockpaprika – von dieser Bezeichnung hatte ich zuvor noch nie gehört! Die gibt es hier nicht, schon gar nicht eingeschweisst! Wenn ich mal Gemüsepaprika zum Füllen kaufe, muss ich – zur allgemeinen Belustigung – die Paprika am Marktstand aufrecht hinstellen, um solche auszuwählen, die (später auch in der Backform) stehen bleiben !!! 🤓

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    3. Diese Spitzpaprika kann man gar nicht hinstellen, die werden einfach in die Sauce gelegt und so geschmort.
      Wir haben das Glück, dass wir viele engagierte Biobauern rund um Wien haben, die sehr gute Paprika auf den Wiener Märkten anbieten. Da würdest auch du welche finden. ;)

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  5. Hmmm...das klingt gut! Meinst Du, dass das auch mit Pekmez geht? Da hätte ich noch etwas von einem Simit-Experiment übrig...

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    1. Liebe Lotte,
      das klingt schon so, als könnte das klappen, denn das ist ja auch fruchtig-süß. Würdest du berichten, wenn du es probiert hast?

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    2. Na klar - auch wenn ich noch bis Januar warten muss. So lange haben die Ziegen bei der Händlerin unseres Vertrauens noch "Pause" ;)

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    3. Eine sehr sympathische Händlerin, die den Ziegen auch mal eine Pause gönnt!

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    4. Es war die Warterei wert - sehr lecker! Ob es jetzt mit Pekmez so schmeckt wie mit Varenik kann ich natürlich nicht sagen...
      Für uns zwei hab ich aber die Menge als kleines Mittagessen ungefähr halbiert ;)
      Viele Grüße, Lotte

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    5. Liebe Lotte,
      danke für dein Feedback. Toll, dass es auch mit Pekmez gut schmeckt.

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  6. Hmmm, wenn ich Ziegenkäse höre, hast du mich schon ...
    Gruß Doris

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    1. Sister in mind! Irgendwann sollten wir einmal miteinander essen gehen.

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  7. Ob ich noch Paprika krieg in HR??
    Ich schreibe seit Tagen an meiner Liste und fürchte der Busfahrer wird mich nimmer mit heimnehmen gggg..auch kein Problem oder?

    Das klingt köstlich! Leider müsste ich auch sowas gutes alleine essen,..der Mann tät nichts davon essen!

    liebe Grüße Sina

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    1. Dein Mann ist wie meiner, was das Essen angeht. Bei uns darf es keine Innereien geben, kein Huhn, dem man ansieht, dass es einmal ein Tier war, kein Kaninchen und, und, und.
      Aber lieb sind sie halt schon, oder? ;)

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