Dienstag, 19. Juli 2016

1001

Das ist nun tatsächlich mein tausendunderstes Posting. Klingt nach Tausend und einer Nacht, nur bei einem Blog ist das nicht so romantisch. Zufällig ist es aber sehr passend, denn es ist Zeit, ein wenig inne zu halten und Abstand zu gewinnen. Der Grund? Ein bisschen Blogmüdigkeit. Und noch was anderes: In Deutschland würde man wohl sagen, ich hab Rücken. Und Knie. Daher verschickt mich meine Krankenkasse zwecks Aufrechterhaltung meiner Arbeitsfähigkeit in die Pampa. Ohne Internet. Und das passt mir eigentlich sehr gut. Mal schauen, ob und wie es danach hier weitergeht. Vielleicht habe ich ja dann einen vom Sport gestählten Körper und ernähre mich nur mehr von grünen Smoothies? Ich werde es euch wissen lassen. Aber ganz sicher ist nun einmal Sendepause für ein paar Wochen. Denkt ein bissi an mich, wie mich die Physiotherapeuten durch die Mangel drehen und die Trainer durch die Botanik hetzen. Ich befürchte ja Übles! Aber da muss ich jetzt einfach durch.

Lasst es euch gut gehen. Ich wünsch euch was ...  🤗




Montag, 18. Juli 2016

[Buchbesprechung] Sugar Girls

Vom wunderbaren Callwey Verlag ist ein ebenso wunderbares Buch erschienen: Sugar Girls heißt es. Es ist wieder einmal ein Buch, an das sich nicht bald ein Verlag rantraut: Es ist eine Mischung aus Kaffeehausbuch,  Deko-Buch und Kochbuch, dazu leistet es Hilfestellungen, falls jemand ein Kaffeehaus eröffnen möchte. Ich weiß, dass es bei solchen Kombinationen in Verlagen oft heißt: So eine Mischung ist so schwer verkäuflich, weil diese Bücher werden so oft falsch einsortiert und dann schwer gefunden. Das finde ich sehr schade, denn gerade jetzt im Sommer ist so ein Buch total schön zum Schmökern - man kann ad hoc entscheiden, schaut man die schönen Bilder an, will man etwas über neue Geschäftsideen wissen oder sucht man ein Rezept. Mir ist es nicht nur einmal passiert, dass ich in dem Buch einfach hängen geblieben bin - Deko zum Beispiel ist ja so gar nicht mein Ding, aber dennoch habe ich manchmal gedacht, hach, ist das schön. Und wie durchdacht diese ganzen Konzepte sind!
Worum geht es nun wirklich: Es werden 20 junge Frauen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz mit ihren Kaffeehaus-Projekten vorstellt. Sie waren Verwaltungskauffrau, PR-Assistentin oder Stewardess und haben sich einen Traum erfüllt: ein eigenes Kaffeehaus. Wie unterschiedlich die Kaffeehäuser geworden sind und wie viele kreative Ideen die Damen hatten, ist unglaublich. Man erfährt auch sehr viel, wie die sicher harte Realtität dann oft ausschaut. Nicht zuletzt gibt es ein abschließendes Kapitel mit dem Namen "Kleine Starthilfe für Existensgründer" mit Tipps, was Grundvoraussetzungen sind, um ein gut gehendes Kaffeehaus zu eröffnen. Und nicht zuletzt gibt es auch ein Kapitel mit Rezepten.

Nun soll bitte niemand sagen, ich würde nicht gut recherchieren für meine Rezensionen: Ich war nämlich im Wiener Kaffeehaus namens Pure Living Bakery, das in dem Buch vorgestellt wurde. Das zweite und dritte Foto habe ich dort gemacht. Selten habe ich ein dermaßen durchgestyltes Kaffeehaus á la USA gesehen! Wirklich bis zur letzten Konsequenz: Es sind nämlich die Papierhandtücher am WC in derselben Farbe wie die Wandfarbe gehalten. Ich war wirklich platt! Das Konzept hat sich offensichtlich bewährt, denn es gibt bereits eine Filiale von Pure Living Bakery. Außerdem habe ich gelernt, was ein "Flat White" ist, denn diese Kaffeevariante haben wir in Wien nicht: Es ist ein doppelter Espresso mit wenig Milchschaum drauf, gerade genug, um Latte Art machen zu können. Und ganz amerikanisch habe ich Cookies dazu gegessen.

Natürlich habe ich auch ein paar Rezepte ausprobiert. Die meisten Rezepte sind Kuchenrezepte - klar, es geht ja darum was in Kaffeehäusern serviert wird. Ich habe aber nicht drei Kuchen nachgebacken, denn das täte der ohnehin ramponierten Figur nicht so gut.

Manchmal frage ich mich, wieso Verlage noch Bücher an Food-Blogger abgeben, denn wir haben die Eigenschaft, nicht einfach über das Aussehen des Buchs zu schreiben, sondern wir klopfen es auf Herz und Nieren ab, ob die Rezepte auch funktionieren. Hier ist das einfach zu beantworten: Sie tun es!

Das hier ist ein einfach herzustellender Dip mit Datteln, orientalischen Gewürzen, Frischkäse und anderen feinen Sachen. Ich habe den Dip Gästen serviert und sie waren sehr angetan, weil die süß-scharfe Mischung wirklich fein schmeckt.




Ein Eye Catcher ist die Erdbeertarte "Elisabeth", wobei ich gestehen muss, dass der Lavendel oben drauf meine eigene Erfindung ist. Das ist auch relativ gewagt, denn nicht alle Leute mögen Lavendel im Essen. Die Tarte ist sicher auch ohne Lavendel sehr gut!









Und nun mein Highlight: Cold Brew Tonic
Mein Faible für Kaffee im Cold Brew-Verfahren habe ich hier ja schon gezeigt. Daher ist das auch das Rezept, das ich hier vorstellen möchte.

110 g für Filter gemahlener Kaffee
600 ml Wasser
Eiswürfel
1 kleine Flasche Tonic Water

Wasser und Kaffee vermischen und für 14 Stunden in den Kühlschrank stellen. Kaffee abfiltern. Mit den Eiswürfeln und dem gekühlten Tonic in ein Glas geben.

Ein bissl hab ich gerauft mit dem Abfüllen: Es soll so ausschauen, dass der Kaffee oben auf dem Tonic Water schwimmt und sich die beiden Flüssigkeiten nicht mischen. Ich habe es nur so zusammengebracht, dass ich den Kaffee extrem langsam und vorsichtig über die schräge Wand des Glases laufen ließ.

Im Hinblick darauf, dass der Sommer hoffentlich doch noch kommen wird, lege ich das Rezept allen sehr ans Herz. Aber wie schon einmal erwähnt: Cold Brew ist ein Kaffeekonzentrat! Ich als nicht sehr geübte Kaffeetrinkerin kann diesen Kaffee pur gar nicht trinken, ohne zu flattern anzufangen. Durch das Tonic Water wird dieser Effekt natürlich gemildert, aber das Getränk ist immer noch stark genug, um ordentlich wach zu machen.



Mein Fazit zum Buch: Wohl alle FoodbloggerInnen träumen ein bisschen vom eigenen Lokal. Für die ist es das perfekte Buch! Man kann sich viele Ideen anschauen von Frauen, die es bereits geschafft haben. Aber auch sonst ist das ein Buch für alle Leute, die ein schönes Sommerbuch zum Schmökern haben wollen.

Online kaufen kann man das Buch zum Beispiel beim Buchhändler, der gratis innerhalb Österreichs versendet, in Deutschland direkt beim Verlag, vor allem aber sollte man mal an den Buchhändler gleich am Eck denken - könnt ihr euch erinnern? ;)



Danke an den Callwey Verlag, dass er mir dieses Buch für die Rezension zur Verfügung gestellt hat. Es hat mir viel Freude gemacht, in dem Buch zu versinken, das Kaffeehaus zu besuchen und einige Rezepte nachzukochen. Danke für dieses Rundum-Wohlfühl-Paket!

Sonntag, 17. Juli 2016

[zu Gast] Tofu nach Art des Nordens

Meine Lieben, nach dem ich zwei wunderbare Gastbeiträge bekommen hatte, darf ich heute bei Verena zu Gast sein und dort Tofu nach Art des Nordens servieren.

Ich kenne Verena persönlich und ihr Blog ist so sympathisch wie sie selber. Ich muss ja gestehen, dass ich am liebsten ihre Reise-Abteilung auf ihrem Blog mag, da sie wie ich ein Faible für kulinarische Reisen hat. Sie hat mich ja ziemlich angefixt mit Sylt, wo ich noch nie gewesen bin, da es mich sonst immer in den Süden zieht.

Schaut doch vorbei!


Freitag, 15. Juli 2016

[Restaurant] Stern






Ein richtiger Wiener Wirt! Wir waren sehr angetan, als wir das Gasthaus Stern entdeckten. Wie es sich gehört, gleich mit Freunden.
Und was zeichnet den Wiener Wirten nun aus? Idealerweise ist es ein Ecklockal - kann der Stern bieten. Eine Lamperie. Was ist das nun wieder? Das ist vor allem arg retro! Es ist eine Holztäfelung der unteren Innenbereiche in einem Lokal, am besten gleich mit eingebauten Sitzbänken. Ich hab keine Ahnung, ob Lamperien eine typisch österreichische Erfindung sind, aber in meiner Erinnerung hatten früher 90 % der Gasthäuser so etwas, leider sterben die Lamperien aus.
Was ein Wiener Wirt vor allem haben muss, ist eine Speisekarte voll mit Wiener Schmankerl, vor allem Wiener Innereienküche. Und damit kann das Stern dienen: Speisekarte


Zuerst kam ein Gruß aus der Küche: Tomatenbutter mit einem Blätterteigstangerl. Sollte der Blätterteig gekauft sein, dann war das definitiv das beste Aufbackergebnis, das ich kenne - aber ich glaube eher an die Variante, dass der Teig selber gemacht ist.
Angesichts der Portionen, die immer wieder an uns vorbeigetragen wurden, wagte sich nur ein einziger Recke am Tisch an eine Vorspeise: Beef Tatar. Es war sehr gut abgeschmeckt. Sorry für das Foto, das Beef Tatar ist unter dem Zwiebel verborgen - irgendwann lerne ich die Sache mit dem Blickwinkel vielleicht noch.

Eierschwammerlrisotto: Wie man sieht wurde an Schwammerln nicht gespart. Es ist ein Risotto, wie man es in Wien häufig sieht: nicht so suppig wie ein italienisches, aber geschmacklich ein Hammer!

Sehr erfreulich auch die Beilagensalate. Da ist kein Futzerl welk an dem Salat. Alle Salatblätter sind mundgerecht geschnitten. Die Marinade, wie es sich für eine Beilage gehört: Drängt sich nicht vor, ist aber sehr fein abgeschmeckt.

Forellencrostini: Wir hatten eine ganz Freundin mit, die isst wie ein kleines Vogerl. Ihr reichten diese Crostini als Hauptgang.
Das Brot war schön angeröstet, bestrichen mit einem Frischkäse, darauf die richtige Menge an Fisch und ein bissl Chichi.

Eine Portion für Holzfäller: Specklinsen mit Serviettenknödeln
Wie alles bisher waren auch die Linsen gut abgeschmeckt, gut mit Kräutern verfeinert, so richtig schön bodenständig.

Angeblich kann man beim Stern eines der besten Wiener Schnitzel essen, aber das hier ist mein Essen, nämlich gebackenes Kalbsbries. So zart! Ein Traum! Herausgebacken in Butterschmalz, echt wienerisch eben.

Nachdem die Topfencreme mit frischen Früchten leider von anderen bösen Gästen aufgegessen war, kam hier das Dessert vom Tagesmenü als Ersatz: ein feines kleines Törtchen mit einer vanilligen Creme, frischen Früchten und einem Stiefmütterchen - net zwider! (= Hat sehr gut gemundet)


Ein Hammerteil: die Cremeschnitte. Bitte man beachte den Suppenlöffel, der vor der Schnitte liegt, wie klein der ausschaut. Und da ist er wieder, der Blätterteig: Ganz eindeutig frisch gebacken, denn er war noch ganz zart warm - natürlich nicht warm genug, um das Schlagobers zum  Schmelzen zu bringen, aber man merkte die Frische. Allein von dem Teig könnte ich mich ernähren.

Schokoküchlein mit flüssigem Kern: natürlich perfekt gebacken, sodass die Teighülle gerade so das Innenleben gehalten hat. Einmal reingestochen und die heiße Schokolade strömte heraus.

Für den kleinen süßen Hunger gibt es die Variante: kleiner Espresso mit kleiner Brüllercreme Crème brûlée. Sowohl Kaffee also auch Crème waren nicht zu verachten. Ein wirklich gelungener Abschluss.












Was es sonst noch zu sagen gibt? Auch die Getränke, die bei mir immer ein wenig zu kurz kommen, sind sehr gut. Natürlich bekommt man eine Weinempfehlung, wenn man eine braucht. Die Auswahl ist schön, es sind durchwegs heimische Weine, auch viele Bioweine. Es gibt viele Fruchtsäfte aus heimischer Produktion (z. B. Altenriederer) oder hausgemachte Zitronenmelisse-Limo, auch gleich in vernünftigen Sommermengen (0,4 l = klein, 0,7 l = groß). In der Dessertkarte finden sich erfreulich viele Dessertweine, außerdem Schnäpse, ebenfalls alles aus heimischen Rieden.

Die Preise? Moderat. Ich denke, das passt auch zum Selbstverständnis des Wirtshauses: Es soll keine Besonderheit für ein einziges Mal sein, sondern ein Lokal, in das man immer wieder gern kommt. Also wirklich die alte Wirtshaustradition, wo man seinen Stammwirten am Eck hatte mit dem Stammtisch, wo man gern mit Freunden diskutiert oder Karten gedippelt hat. Uns hat es ausgesprochen gut gefallen. Wir werden sehr gern wieder kommen. Vor allem hat dieses Mal das Wetter noch nicht gepasst, aber wir möchten sehr gern den großen Gastgarten an einem lauen Sommerabend genießen!


Mittwoch, 13. Juli 2016

[Gastbeitrag] Hayas Kebab

Allen LeserInnen von Susis Blog wünsche ich ein herzliches Moin Moin aus Sylt! Ich freue mich, dass ich das Matbucha Rezept der Vortage noch mit super köstlichen Kebab-Bällchen nach Haya Molcho komplettieren darf. Matbucha – pur genossen – ist ein Traum. Aber eine kleine Ergänzung, wie Kebab-Bällchen oder auch Filets vom Branzino in Matbucha Sauce sind das Nonplusultra für ein herrlich leichtes Essen. Alle Details gibt es ab jetzt hier. Viel Spaß mit den Kebab-Bällchen.

Alles Liebe
Verena



Zutaten für 10 Portionen:
• 1 Kilogramm Rindfleisch oder Rinderfaschiertes
• 400 Gramm Bio-Zwiebeln
• 40 Gramm Bio-Knoblauch
• 25 Gramm Peperoni
• 100 Gramm Petersilie, frisch
• 20 Gramm Salz
• 2 TL schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
• 3TL Raz el Hanout
• 2-3 TL Kreuzkümmel
• 3 TL Paprikapulver, edelsüß
• etwas Oregano & Thymian, getrocknet

Zubereitungszeit: circa 35 - 40 Minuten
Schwierigkeitsgrad: mittel



Zubereitung: Zwiebeln & Knoblauch schälen, Zwiebeln halbieren. Peperoni waschen und grob hacken. Petersilie unter fließendem Wasser waschen und trocken schütteln, grob schneiden. Rindfleisch in grobe Stücke schneiden. Fleisch mit Zwiebeln, Knoblauch, Peperoni und Petersilie durch den Fleischwolf faschieren (groblöchriger Aufsatz). Anschließend die Masse händisch gut durchkneten. Variante ohne Fleischwolf: Zwiebeln, Knoblauch, Peperoni und Petersilie sehr fein hacken und mit Rinderfaschiertem vermischen. Masse anschließend händisch gut durchkneten. Hände mit etwas Olivenöl einreiben und Faschiertes zu kleinen Bällchen formen (ca. á 40 Gramm). Faschiertes kann beliebig geformt werden: Bällchen, Laibchen, Patties.



Backblech mit Backpapier auslegen und die faschierten Bällchen für ca. 8-10 Minuten bei 180°C Heißluft im Backrohr backen. In der Zwischenzeit Matbucha in eine Auflaufform füllen. Bällchen in die Matbucha Sauce legen und auf kleiner Stufe für 15-20 Minuten leicht köcheln lassen. Matbucha in tiefen Tellern oder kleinen Auflaufformen anrichten und mit 3-4 Kebab-Bällchen pro Person servieren.

Tipp: Sollte die Sauce zu dickflüssig sein, einfach mit etwas Wasser verdünnen.



Liebe Verena, noch einmal vielen Dank für das tolle Rezept! Das wird ganz sicher in der nächsten Zeit nachgemacht. Deine Vorliebe für Haya Molchos Rezepte teile ich nämlich.

Montag, 11. Juli 2016

[Gastbeitrag] Matbucha

Hallo, liebe Leserinnen & Leser! Ich freue mich sehr, heute bei der wunderbaren Susi Gast sein zu dürfen. Mein Name ist Verena und ich blogge seit Mitte 2015 unter Verena kocht! Auf meinem Blog findet ihr alles zu den Themen Food, Reisen & Lifestyle. Bei meinem Gekochten achte ich besonders auf regionale & saisonale Bioprodukte. Reisen mit meiner Familie sind meist auch Genussreisen. So passiert es nicht selten, dass das eine oder andere Goodie im Reisegepäck mit nach Hause wandert, um verkocht zu werden. Mehr Infos & Details zu mir gibt es auf meinem Blog.

Ende Dezember 2015 hatte ich das Glück, einen Platz in einem der ersten Kochkurse von Haya Molcho zu ergattern. Ein absolutes Erlebnis, sage ich euch! Deshalb möchte ich euch heute ein super tolles Rezept der lieben Haya präsentieren: Matbucha. Mittlerweile ein ständiger Begleiter ins unserer Küche - fein vorgekocht und in Gläser gefüllt. Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachkochen. Und eines darf ich euch jetzt schon verraten: wer einmal Matbucha gekocht & gegessen hat, ist der Sucht verfallen.

Alles Liebe
Eure Verena






Zutaten für 10 Personen:
• 5 Liter Wasser
• 50 Gramm Salz
• kaltes Wasser mit Eiswürfeln
• 3 Kilogramm sehr reife Tomaten
• Salz
• 60 Gramm Chilischoten
• 140 Gramm Knoblauch
• 100 ml Olivenöl
• 15 Gramm Salz

Zubereitungszeit: circa 25 Minuten
Schwierigkeitsgrad: mittel


Zubereitung:
In einem großen Topf Wasser mit Salz zum Kochen bringen.
Tomaten waschen, unten über Kreuz einschneiden und im kochenden Salzwasser für 20-30 Sekunden blanchieren. Die Schale sollte sich leicht lösen lassen. Tomaten aus dem kochenden Wasser nehmen und im eiskalten Wasser abschrecken. Die Schale der Tomaten entfernen, halbieren & Strunk entfernen. Je nach Größe der Tomaten, diese halbieren oder vierteln.


Chilis waschen, putzen & fein hacken. Knoblauch schälen & fein hacken. In einem schweren, ofenfesten Topf Olivenöl erhitzen und Chilis rösten. Sobald diese dunkel werden Knoblauch hinzufügen und kurz weiterrösten. Tomaten zu den Chilis geben, mit Salz würzen, auf hoher Hitze für 5 Minuten kochen und bei mittlerer Hitze für 30 Minuten unter gelegentlichem Umrühren leicht köcheln lassen.


Matbucha zugedeckt im vorgeheizten Backrohr bei 180°C Heißluft für 2,5 bis 3 Stunden schmoren. Oder am Herd bei niedriger Hitze zugedeckt und unter gelegentlichem Umrühren für mindestens 2 Stunden köcheln lassen.

Matbucha dient als Basis für Shakshuka oder schmeckt auch besonders köstlich mit Kebab-Bällchen.



Tipp: Je reifer die Tomaten, desto besser das Aroma! Bester Zeitpunkt zum (Ein)Kochen: Sommer! Am besten kocht man Matbucha in großer Menge und füllt es in ausgekochte Gläser. Gut verschlossen hält sich Matbucha für einige Monate im Eiskasten.

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Danke für das tolle Rezept, liebe Verena! Nun freue ich mich schon auf den drohenden Segen, den meine Paradeispflanzen versprechen.

Freitag, 8. Juli 2016

Brandteigkrapferl mit Felsenbirnenespuma

Ja, Felsenbirnen ... Ich wusste, es gibt etwas, das so heißt, hatte aber wenig Ahnung, wie Felsenbirnen ausschauen sollen. Letztes Wochenende waren wir bei Freunden im Weinviertel eingeladen, da wachsen rund um den Garten ein paar wilde Sträucher und ich war mir nicht sicher, ob dabei nun diese Felsenbirnen sind, von denen ich ein Foto bei Peggy von multikulinarisches, die ja eine Wildfruchtexpertin ist, gesehen hatte. Nun habe ich ja Social Media, früher ein bissi gefürchtet, mittlerweile mein Freund, also habe ich bei Facebook mein verschwommenes Handy-Foto eingestellt und schnell halfen mir viele Menschen auf die Sprünge.

Sorry, immer noch verschwommen, wird nicht besser! Bessere Fotos bei Peggy Schatz!
Spannend ist das, dass auf einmal eine Birne ausschauen soll wie eine Heidelbeere, nur halt hoch oben gewachsen. Das Internet machte mich nicht zum ersten Mal schlauer: Felsenbirnen sind ein Kernobst aus der Familie der Rosengewächse. Es sind innen in den Beeren winzige Kernchen. Man kann anscheinend Marmelade damit einkochen, aber so viel hatte ich nicht geerntet: Einerseits ist die Ernte mühsam, eben ähnlich Heidelbeeren, nur oben gewachsen, und außerdem wusste ich noch nichts über meine Beute, daher habe ich mich mit einem kleinen Plastikgeschirr voll begnügt. Daheim kam dann das große Überlegen, was tun damit? Was Süßes ist es geworden!

Testessen: schmecken ein wenig himbeerig, ein wenig nach Marzipan, aber herb, nicht zu intensiv

Brandteig:
250 ml Wasser
50 g Butter
1 Prise Salz
170 g Mehl
4 - 5 Eier
1 TL Backpulver

Espuma:
400 ml Schlagobers
2 gehäufte EL Mascarpone
4 EL Staubzucker
500 g Felsenbirnen + eine Hand voll zur Deko
2 - 3 EL Apfelsaft
2 Sahne-Kapseln (ja, die heißen auch in Österreich so)
Staubzucker für die Deko

Backrohr auf 170 Grad Umluft vorheizen.
Für den Teig Wasser, Butter und Salz in einem Topf zum Kochen bringen. Mehl dazugeben und mit einem Kochlöffel so lange rühren, bis sich eine Teigkugel bildet und am Topfboden ein weißer Belag zu sehen ist. Den Teig in eine Rührschüssel geben, nach und nach die Eier einrühren, bis sich glänzende Spitzen aus dem Teig ziehen lassen. Dann das Backpulver drüberstäuben und auch das einrühren.
Mit einem Spritzbeutel mit großer Sterntülle auf ein mit Backpapier belegtes Blech hübsche Krapferl aufspritzen. Abstand halten nicht vergessen, denn die gehen noch auf. Im vorgeheizten Rohr 30 - 40 min. goldgelb backen. Und ja nicht die Tür vom Backrohr zwischendurch aufmachen, weil da können die Krapferl in sich zusammenfallen.
Wenn sie hellbraun sind, nimmt man die Krapferl aus dem Rohr und lässt sie auf einem Kuchengitter abkühlen.

In der Zwischenzeit kann man das Espuma vorbereiten: Mühsam ist es, das Mark aus den Felsenbirnen kernfrei rauszubringen. Ich habe ganz wenig Apfelsaft genommen, den Staubzucker dazugegeben und die Felsenbirnen darin 10 min. zugedeckt gedünstet. Dann habe ich alles durch ein feines Sieb passiert. Herausgekommen sind 8 EL Mus, das ich erstmal abkühlen habe lassen. Das ausgekühlte Mus mit dem Schlagobers und dem Mascarpone in ein iSi-Gerät füllen, gut zuschrauben, nacheinander 2 Kapseln einschrauben.

Die Krapferl mit einem Sägemesser durchschneiden, Espuma auf die untere Hälfte aufspritzen, mit ein paar frischen Beeren belegen, obere Häfte draufsetzen. Krapferln mit Staubzucker anzuckern und servieren.


Und wie es geschmeckt hat? Keine Freunde einladen bitte, weil die essen einem alles weg! ;)

Blödsinn, natürlich schmecken die Krapferl am besten in lieber Gesellschaft. Deswegen war der Schwund auch so enorm. Aber sie waren auch wirklich gut!

Wie viele Wildfrüchte schmecken Felsenbirnen ein wenig herb. Sie sind dadurch sicher auch sehr gut zu Käse geeignet, einfach so, ohne irgendwas, roh und pur. Und ich weiß genau, dass ich im nächsten Jahr sehr viel mehr ernten werde, denn die Felsenbirnen sind wirklich wert, dass man sich die Mühe mit dem Pflücken macht.


Mittwoch, 6. Juli 2016

Erbeeer-Vanille-Marmelade



Wahrscheinlich bin ich der einzige Mensch, der keine Erdbeermarmelade mag. Also einfach normale Erdbeermarmelade. Ich finde die denkbar langweilig. Dennoch finden sich erstaunlich viele Erdbeermarmeladenrezepte auf meinem Blog, doch die sind nie ganz einfach simple Erdbeermarmeladen. Super finde ich die Ofengerösteten Erdbeeren, Erdbeere-Tonkabohnen-Marmelade schmeckt auch sehr gut, Rhabarber-Erdbeer-Marmelade gewinnt durch den säuerlichen Rhabarber, Erdbeer-Waldmeister-Gelee mit dem typischen Cumarin-Geschmack ist toll, der Erbeer-Kirsch-Marmelade hilft Verjus auf die Sprünge, unglaublich gut durch die vielen Gewürze ist die Erdbeer-Sharon-Marmelade, schlussendlich findet man noch Erdbeergelee mit Zitronenverbene auf meinem Blog. Warum so viele Erdbeermarmeladen? Weil ich sie so verdammt gern in Joghurt mag. Bei uns geht das als Alle-Tag-Variante eines Desserts durch, wenn wir Marmelade in Joghurt rühren. Geht auch mit Sauerrahm. Oder einfach zu einer Kugel Eis.




1 kg geputzte Erdbeeren, in Stücke geschnitten
2 Vanilleschoten, Mark ausgekratzt
1/2 kg Gelierzucker 2:1

Ich habe dieses Jahr die Erdbeeren gar nicht püriert, sondern stückig gelassen. Dazu verrührt man die Zutaten gut, deckt alles ab und lässt es ein paar Stunden stehen. Die Erdbeeren beginnen zu safteln und man kann sie einkochen. Dazu die Masse in einem säurefesten Topf (ich nehme Emaille) zum Kochen bringen und 3 min. gut durchkochen lassen. Diese Marmelade braucht eine Gelierprobe, da Erdbeeren extrem wenig Pektin haben. Wenn die Marmelade bei der Probe nicht stockt, mit ein wenig Pektin oder Gelierzucker nachhelfen. Die ausgekratzten Vanilleschoten habe ich mitgekocht und erst vor dem Abfüllen der Marmelade aus dem Topf rausgefischt.
Nach gelungener Gelierprobe die Marmelade in saubere Gläser abfüllen, diese verschließen.




Man sieht sogar auf dem Brot, wie viel Vanille in der Marmelade ist. Ist also nur etwas für Vanille-Fans. :)

Montag, 4. Juli 2016

[Buchbesprechung] Vom Beet in die Küche


Eigentlich wäre dieses Buch vom AT-Verlag nach meiner To Do-Liste noch gar nicht dran, aber aus gegebenem Anlass ziehe ich es vor. Weil warum? Es wird jetzt der Reihe nach alles reif auf Balkonien, also auch in Gärten. Und dieses Buch begleitet einen so wunderbar durch das Gartenjahr, dass es eine Schande wäre, es erst später im Jahr vorzustellen. Dieses Buch ist eine Fundgrube! Hätte es das vor ein paar Jahren schon gegeben, hätte ich meine Funkien, denen ich nicht mehr Herr wurde, weil sie so gewuchert haben, nicht entsorgt, denn die Wurzeln kann man essen! Angeblich sind sie so delikat wie Spargel. Aber nicht nur die kann man essen. Man findet in dem Buch Rezepte wie Dahlienknollen als Ofengemüse, einen Fetthennensalat, Blattgemüse aus dem Laub von Süsskartoffeln oder Pannacotta mit Rosenblüten und Aroniabeeren.
Es gibt immer ausführliche Pflanzenbeschreibungen, empfehlenswerte Sorten, welche Anforderungen sie haben, was sie an Inhaltsstoffen mitbringen, welche Teile man essen kann und schießlich ein Rezept. Die Rezepte sind alle einfach und ich muss zugeben, manchmal extrem schlicht, sodass ich zuerst dachte, na jaaaaa, vielleicht eh nicht so schlecht, aber eben na jaaaaa ... Bis ich dann angefangen habe zu kochen.

Aber zuerst noch kurz ein Wort zu den Fotos: Christoph Stöh Grünig hat die gemacht. Er ist selbständiger Fotograf und Filmemacher, Schwerpunkt Gartenbilder, Hotelfotografie sowie Sportbilder. Für »Gärtnern - die neue Freiheit« hat er zusammen mit Sabine Reber den Deutschen Gartenbuchpreis gewonnen. Die Fotos sind eine Liebeserklärung ans Gärtnern: schmutzige Hände, die einen Bund Radieschen halten - falls man Händen ansehen kann, dass sie glücklich sind, dann sind es diese! Paradeiser, die schon aufgeplatzt sind und denen man die Reife ansieht. Ein Weinstock, der sich um einen alten Türstock schlingt - wunderprächtig! Wieder einmal ein unglaublich schönes Buch, das der AT-Verlag da rausgebracht hat.

Über die Autorin, Sabine Reber, habe ich in meiner Buchbesprechung Veranda-Junkies schon geschrieben. Sie ist Kommunikationswissenschaftlerin, Sachbuch- und Romanautorin, seit der Jahrtausendwende gehört ihr halbes Leben dem Gärtnern und sie wurden in der Zwischenzeit zum "Grünen Daumen der Schweiz". Sie bestätigt meine geheime These, dass SchweizerInnen nicht anders können als immer zu arbeiten. Man kann im Internet auch einen Blick in ihren Garten machen: Sabines Garten, wer ein knappes halbes Stündchen Zeit hat, findet hier eine Kochsendung, bei der man auch gleich ein bisserl Schwyzer Dütsch lernen kann und ein Rezept für gebackene Fischstreifen mit Blüten-Remoulade und Erbsen-Espuma entdecken kann.

Und nun der Grund, warum diese Buchbesprechung vorgezogen wurden: Die Erbsen sind reif! Und es gibt so ein schönes Rezept zur Komplettverwertung der Pflanze, das kann ich euch nicht vorenthalten!


400g junge Erdäpfeln - wirklich kleine!
2 - 3 EL Olivenöl
1/2 TL grobes Meersalz
10 Lavendelblüten
2 Hände voll frische Erbsenblätter (wenn man 3 Hände voll übrig hat, ist das besser)
1 Tasse frische Erbsen
200 g Cremé frâiche
Salz
Pfeffer aus der Mühle

Erdäpfeln mit Olivenöl mischen, salzen, bei 200 Grad (Rohr vorgeheizt) garen. Im Buch werden 15 min als Garzeit angegeben, aber meine Erdäpfeln waren offensichtlich ein bissi größer, die haben 30 min gebraucht. Während die Erdäpfel im Rohr sind, den Lavendel ernten und die Blüten fein hacken. Wenn die Erdäpfel fast fertig sind, mit den Lavendelblüten bestreuen und noch 5 min. weiter garen.
Erbsenblätter ernten und blanchieren, eiskalt abschrecken, pürieren und durch ein Sieb streichen. Diese Creme mit Cremé frâiche mischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Alles gemeinsam auf einem Teller anrichten.



Dieses Essen hat der Turbohausmann gekocht - also eigentlich sagt er immer, er kann nicht kochen. Ha! Das glaub ich ihm jetzt nicht mehr. So wunderschön hat er das gemacht. Und es hat wirklich gut geschmeckt. Auch die Erbsensprossen haben sich sehr gut gemacht auf dem Teller.


Herzlichen Dank an den AT-Verlag, einerseits dafür, dass ihr dieses Buch herausgebracht habt, andererseits dass ihr es mir für die Rezension überlassen habt.

Sonntag, 3. Juli 2016

Malve

In einem meiner Töpfe habe ich eine Saatmischung namens "Essbare Blüten" gesät. So wirklich weiß ich oft nicht, was da jetzt gerade wächst, doch bei Malven, die zu meinen Lieblingen gehören, bin ich immer sicher, dass es eine ist. Diese hier finde ich besonders hübsch.


Eine sonntägliche Inspiration, die ich zu Ines von Eclectic Hamilton und ihrer Link Party schicke.

Freitag, 1. Juli 2016

Brimsennockerln

Dieses Rezept hat auf Slowakisch eine Bezeichnung, die ich nicht elegant aussprechen kann: Bryndzové Halušky. Dabei esse ich diese köstlichen Nockerln so gern! Wir in Wien haben ja das Glück, dass wir so nah an der Slowakei sind, daher ist es kein Problem, hier Brimsen, den dazu nötigen Schafkäse, zu kaufen: Im Supermarkt gibt es den, in Käsegeschäften auch. Dennoch habe ich Respekt vor diesem Gericht. Der Grund ist derselbe wie bei Gourmet Büdchen: Der Erdäpfelteig ist ein Hund! Ich habe viel herumprobiert und der hier sollte eigentlich jetzt funktionieren. Ich würde dennoch empfehlen, immer ein Nockerl mit einem Mokkalöfferl abzustechen und zur Probe ins köchelnde Salzwasser zu tun. Löst sich das Nockerl auf, noch einen Esslöffel Mehl in den Teig einrühren. Es kommt immer sehr auf die Stärke in den Erdäpfeln und die Art des Mehls an, ob das klappt oder nicht. Auf den Fotos sieht man zwei verschiedene Male ein und denselben Teig, der eine ist wunderbar, der andere geht gerade noch. Man kann natürlich jede Menge Mehl in den Teig geben, dann hält der auf jeden Fall, aber dann geht der Erdäpfelgeschmack verloren und die Nockerl werden immer fester. Also es ist schon ein Teig, für den man ein gewisses "Teig-Feeling" entwickeln muss.


Für 2 - 3 Portionen:
300 g Erdäpfeln, mehlige, geschält
200 g Mehl
50 g Brimsen
50 g Bauchspeck, in kleine Würferl geschnitten und angeröstet
50 g Sauerrahm
1 Ei
1 Prise Salz
1 EL frischen Thymian, gehackt

Salzwasser in einem großen Topf zustellen.
Die rohen, geschälten Erdäpfel auf einer Reibe möglichst rein reiben. Salz, Ei und Mehl dazu geben und gut vermischen. Dann mit dem Pürierstab noch einmal den Teig durcharbeiten.Wenn das Wasser kocht, das Nockerlsieb auf den Topf legen und den Teig mit einer Teigkarte durchdrücken. Alternativ kann man die Nockerl auf wie Spätzle von einem Brett schaben. Wenn die Nockerln an die Oberfläche steigen, noch eine Minute köcheln lassen, danach abseihen. In einer Servierschüssel Sauerrahm und Brimsen glatt verrühren, Thymian und die gerösteten Speckwürferl dazugeben, die Nockerln in die Schüssel tun und alles gut vermischen.
Mit Blattsalaten servieren.






Blogevent EuropaKochen 2016 - Wir kochen uns durch Europa

Nachdem ich eine absolute Null bei Fußball bin, habe ich den richtigen Zeitpunkt versäumt, denn die Slowakei ist leider schon ausgeschieden bei der EM, aber dennoch schicke ich dieses Rezept zu Peters Kochevent. Nachkochen lohnt sich in jedem Fall! Es wäre eigentlich ein perfektes Essen für jedes Fußballmatch, denn zubereitet ist es einfach in der Pause. Zum Essen am Sofa vor dem Fernseher eignet es sich auch gut.

Wer die bisher gekochten Ländergerichte sehen will, findet bei Peter eine Zusammenfassung.