Samstag, 23. März 2013

Striezel-Dingsda

Eigentlich hatte ich einen Plan: Bis Ostern will ich den perfekten Striezel flechten können. Okay, ich sehe mittlerweile ein, das wird ein Plan für Ostern 2014.
Aber aus dem Grund hab ich halt jetzt öfter alten Striezel, der verwertet werden will. Immer Scheiterhaufen ist auch fad, also bin ich auf die Suche gegangen und habe ein Kleinod gefunden: Boozy Baked French Toast - klingt sehr viel eleganter, allerdings konnte ich mir unter dem englischen Titel nix vorstellen, daher meine wenig fantasievolle Wortkreation.

Und noch ein letztes Mal für diese Saison kam meine heiß geliebte Bitterorangensauce zum Einsatz. Passt sehr gut dazu. Ich denke, Kanarimilch oder Vanillesauce passen auch gut, hab ich aber nicht getestet. Kommt noch! Sicher sogar. Bis 2014 und so ...

 Achtung: Braucht eine Nacht Kühlzeit im Kühlschrank, also rechtzeitig anfangen!



Zutaten für 1 Form 21 x 25 cm (normalerweise meine Brownie-Form), ergibt 4 Hauptspeisen bzw. 8 Nachspeisen-Portionen

1/2 altbackener Striezel (der ganze aus 500 g Mehl gemacht)
3 Kaffeetassen Milch (3 Cups heißt das nach amerikanischen Maßen, wären 3 x 230 ml,  in der Praxis entspricht 1 Cup ziemlich genau den durchschnittlichen europäischen Kaffeetassen - danke an meinen Schwager in den USA, der einmal gesagt hat: "Nimm afoch a Kaffeehäferl ...")
3 Eier
3 EL Zucker
1/2 TL Salz
Aromen nach Gusto (Baileys, Cointreau, Cassis, Vanille, Mandelaroma ...), bei mir abgeriebene Schale 1/2 Bitterorange, 1 EL Orangenlikör aus Eigenproduktion
gehackte Nüsse nach Belieben (habe ich nicht genommen)
Zimtzucker

Den Striezel in gut finderdicke Scheiben schneiden. Milch mit allen anderen Zutaten gut verschlagen. Die Striezelstücke in 2 Schichten dicht an dicht in die Form legen, dabei Lücken mit kleinen Striezel-Stücken ausstopfen. Mit der Eiermilch übergießen und mit Zimtzucker bestreuen. Alles dicht mit Klarsichtfolie abdichten, am besten die Folie rund um die ganze Form wickeln. Über Nacht im Kühlschrank parken.

Im Originalrezept wird der Ofen auf 425 Grad Fahrenheit vorgeheizt. Nachdem ich nicht glauben konnte, dass meine Rechnung stimmt, habe ich den Turbohausmann gebeten das nachzurechnen: Es sind knapp 220 Grad. Okay, ich hab es weiterhin nicht geglaubt, denn 220 Grad und das eine halbe Stunde lang ist verdammt viel. Ich habe 180 Grad eingestellt und bin gut damit gefahren.

Wenn jemand eine andere Form nimmt und den Striezel mehr in die Höhe als in die Breite schichten will, muss er die Backzeit sicher anpassen.

Wer die Bitterorangensauce dazu machen will, sollte rechtzeitig anfangen. Das dauert ungefähr eine Stunde bei mir.  Die Sauce warm zu dem Striezel-Dingda servieren.





Am nächsten Tag auch noch gut, hier z. B. mit Hollerkoch - also falls man brav war und im Sommer welches eingekocht hat. ;)


17 Kommentare :

  1. Du musst wieder gesund sein, wenn du schon solche Köstlichkeiten zaubern kannst.
    Hier bleibt leider nie ein Striezel über, der ist immer schneller weg als ich bis 10 zählen kann.

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    1. Nein, nicht wirklich. Aber kaputt werden lassen kann man die Sachen ja deswegen nicht und so richtig Arbeit war das nicht - vor allem mit dem eingekochten Hollerkoch. ;)

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    2. Sowas ist immer praktisch gell, wenn man im Krankheitsfall auf solche Köstlichkeiten zurückgreifen kann.
      Liebe Susi, dann wünsche ich dir nochmal gute Besserung du kannst doch den Osterhasen nächste Woche nicht krank erwarten.

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    3. Nein, nein, ich hab den festen Vorsatz, wenn mich der Turbohausmann dieses Wochenende verwöhnt hat, die Wohnung schön geputzt hat und so, dann kann ich nächste Woche ruhig wieder gesund sein. ;)

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  2. Herzlichen Dank für diese tollen Varitationen in Sachen Striezel und Co. Verwertung! Das kann ich super gebrauchen, bin ich doch am üben mit diesen Zöpfen und dem richtigen Süßhefeteig und dann braucht es solche wunderbaren Sachen wie hier gezeigt werden. Gehen mit dem Zopf und klein ist ja nix mit French-Toast und so aber "Kirschenmichel", den habe ich nun zu oft gemacht, deshalb danke nochmals für diese tollen Anregungen.
    Ein schönes Wochenende und liebe Grüße
    Ingrid

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    1. Kirschmichel! Dannke für dieses Stichwort. Das wird dann meine nächste Striezelverwertung.

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  3. Scheiterhaufen! Der einen ihre Überdrüssigkeit ist dem anderen seine freudige Erinnerung. Ich war letztes Jahr in einem Exil-Wiener-Café in Nordhessen - warum die Arme aus Wien ziehen musste, kann ich nicht sagen - und aß dort den ersten Scheiterhaufen meines Lebens und war völlig begeistert! Die kurze Suche bei dir zeigte mir aber gerade nicht das sofort erhoffte, gütlichst von dir erprobte Rezept für deinen zwar in seiner Häufigkeit eher fad erscheinenden, aber doch sicherlich völlig badass Scheiterhaufen: aber leider nein.

    Bitte, bitte liebe turbohafteste aller Hausfrauen: hau doch mal ein Scheiterhaufenrezept raus!

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    1. Also doch nix mit Kirschmichel als nächstes. Mir war der Scheiterhaufen schon so bei den Ohren rausgewachsen, dass ich nicht einmal Fotos gemacht habe.
      Willst du mit Äpfel oder ohne?

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    2. Ich hatte damals mit Äpfeln. Also ja. Ich habe aber auch nichts gegen Varianten. Muahaha.

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    3. Wird wohl eine Woche dauern, weil erst muss ich wieder einen Striezel verhauen, dann kriegst du deinen Scheiterhaufen mit Äpfeln. ;)

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  4. Perfekte Resteverwertung. Auferstandener Striezel ;-) Bei mir werden alle Brotreste meist getrocknet und dann zu Streuseln geschreddert (als Panade oder so). Aber so wird man die Reste natürlich schneller und eleganter los :-)

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    1. Semmeln und so mache ich auch zu Bröseln, aber ich brauche halt nur extrem selten süße Bröseln, daher wird Striezel halt dann wieder zu etwas Süßem verarbeitet.

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  5. Das wird er sicher machen, er ist doch einer der nettesten Ehemänner oder?
    Meiner ist zwar der beste überhaupt, allerdings haushaltstechnisch nicht allzu sehr versiert.
    Geht's dir ein bissl besser?

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    1. Ja, macht er, er ist wirklich ein ganz toller Mann! *herzchen in den augen hab* ;)
      Mir geht's relativ gut, aber eine Grippe kann sich echt ganz schön ziehen. Fad ist das! Danke der Nachfrage.

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  6. Schöne Resteverwertung :-)

    Aber was ist denn Kanarimilch? noch nie gehört, ich bin gespannt...

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    1. Zu meiner Schande muss ich gestehen, ich kannte die auch nicht, bis die giftigeblonde ein Rezept verbloggt hat. Dann hab ich mich schlau gemacht: Anscheinend war der Ursprung, dass man Kanarimilch zu Schneennockerln gereicht hat. Das Eiweiß nahm man für die Nockerln, das Eigelb für die dazugehörige Kanarimilch, eine dünnere Vanillesauce. Vanillesauce wird ja meist auch mit Stärke gebunden, Kanarimilch nur mit dem Eigelb. Aber es gibt natürlich von jedem der beiden eine Million Varianten und die Grenzen sind wohl sehr fließend.
      http://www.ostarrichi.org/wort-10169-at-Kanarimilch.html

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